1887

Gründung der Firma durch den Mechaniker Valentin Linhof (1854 – 1929). Beginn der Produktion und des Verkaufs der runden Metallkameraverschlüsse, für den Linhof noch im gleichen Jahr in Paris die Goldmedaille gewann.

Abb. Valentin Linhof

1889

1889 stellte Linhof die erste Fotokamera in einem Ganzmetallgehäuse mit einer Kippstandarte vor: ein Modell, das der Münchner Präzisionstechniker Joseph Barth konstruiert hatte und die Grundlage für die Weiterentwicklungen im Valentin-Linhof-Präzisions-Kamerawerk bildete. Statt des bisher gebräuchlichen Messings nahm er nun Aluminium als Werkstoff. Im Format 9×12 wurde die Kamera in Versionen sowohl für Filmplatten wie auch für Rollfilm ausgeführt. Diese Kamera ist erstmals quadratisch, so kann durch Verdrehen der Mattscheibe das Format gewechselt werden ohne die Kamera vom Stativ zu nehmen.

1892

1892 ließ Linhof sich den ersten in die Linse eingebauten Verschluss patentieren.

1911

In der Preisliste von 1911 wird die Firmenphilosophie deutlich in der Bekräftigung, sich von der Massenware durch Qualität abzusetzen.

Abb. Aus der Preisliste von 1911

Linhof Werkstatt, ca 1900

Linhof Team, ca. 1900 – 1910

1929

Nach Valentin Linhof’s Tod übernimmt Nikolaus Karpf das Präzisions-Kamerawerk.

1934

Der Technika-Prototyp wird fertigestellt.

Abb. Linhof Ur-Technika

1935

Nicolaus Karpf perfektioniert Linhofs Kamera zu der legendären Technika. Der Name wurde aus dem Begriff „Technische Kamera“ zusammengezogen.

1936

Die Technika-Serie wird in den Versionen 6×9 cm und 9×12 cm gebaut.

1946

Die Technika III (9×12/ 4×5″) ist eine quadratisch gebaute Laufbodenkamera mit Schwenk- und Drehrahmen, dreifachem Auszug und verstellbarer Standarte. Sie wurde mit und ohne gekuppeltem Entfernungsmesser geliefert.

1950

Die Technika mit Entfernungsmesser wird im US-Markt eingeführt und ist dort sehr erfolgreich.

Abb. Linhof Technika III

50er Jahre

In der Aufbauphase steigen die Anforderungen an die Fotografie. So entwickelt Linhof die Kardan-Linie, das System auf optischer Bank: Kugelschalen-Neigung am Grundrohr und massive Grundbauweise für präzise fachfotografische Arbeit mit Perspektivkontrolle und Schärfenverlagerung.

60er Jahre

Linhof-Präzision wird ein weltweiter Erfolg. Linhof Kameras erringen auf allen Internationalen Messen Auszeichnungen und Medaillen.
Die Kameras auf optischer Bank werden entwickelt: „Kardan Color“, später als „Kardan Bi“ leichter, flexibler und eleganter. Dazu für Aussenaufnahmen neue Leichtbau Profi-Stative mit eloxierten Aluminiumprofilen.

Abb. Firmenchef Karpf im Linhof Konstruktionbüro (rechts)

1972/73

Die Aero Technika, die Großformat-Kamera für Luftaufnahmen wird entwickelt: Verwendung von126 mm Rollfilms mit motorisiertem Transport von 150 Aufnahmen pro Kassette, Vakuumhalterung für exakte Filmplanlage und Wechselobjektive von 90 bis 250 mm mit Fokussierung, dazu ein sportliches Design. Die Aero Technika wurden anfangs bei amerikanischen und später bei europäischen Weltraummissionen zu Luftaufnahmen eingesetzt.

1976

Produktionsbeginn der Technorama 6×17, einer starr gebaute Sucherkamera für Extremformat-Weitwinkelaufnahmen im Format 6×17 cm auf Rollfilm.

1983

Entwicklung der Aerotronica 69 für die Luftbildfotografie. Lange Brennweiten zur Aufnahme kleiner Objekte und ein neu entwickelter Rotationsverschluss, der Brennweiten bis zu 500 mm und Aufnahmezeiten bis zu 1/1500 sec erlaubt. Die Motorkassette transportiert 320 Aufnahmen im Format 6×9.

Nasa-Astronaut Georg Nelson fotografiert während einer Erdumkreisung in der Raumfähre Discovery mit der Linhof Aero Technika 45 die Erdoberfläche.

Entwicklung der ersten Technorama 612. Ab 1988 als Technorama 612 pc auf dem Markt: Aufnahmen im Format 6×12 auf Rollfilm mit eingebautem Hochshift für Architektur.

Abb. Nasa-Astronaut Georg Nelson mit der Aero Technika, 1983

1984

Fertigstellung der Technikardan. Sie entsteht aus der Synthese der Technika mit ihrer Kompaktheit und der Kardan-Serie mit höchster Verstellbarkeit. Mit den Vorzügen beider Kameratypen wurde die Technikardan zu einer echten Reisekamera. Die Kamera gibt es in den Formaten 6×9 und 9×12.

1986

Auf der Photokina werden die Kardan Master GTL und die Kardan GT Modelle vorgestellt: überdimensioniert weite direkte Verstellwege, zwangsparallele Basisgelenke zur torkelfreien Indirektverstellung, kippstabiles Teleskoprohr mit variabler Gegenstandsweite. Beide Kardan-Linien – die GT als robuste Basisausführung, die GTL in Luxusausstattung, sind von 9×12 über 13×18 bis 18×24 ausbaubar

1996

Linhof präsentiert die Technorama 617 S III. Nun sind Panorama Aufnahmen im Format 6×17 cm mit Wechseloptiken möglich – 72, 90, 180 mm.

Die Einführung des CAD-Systems schafft den Übergang zu modernsten Fertigungsverfahren.

Abb. Die erste Serie der Linhof M 679 mit Hasselblad Magazin

1996

Zur Photokina wird ein völlig neues Kamerasystem vorgestellt, das der Entwicklung der professionellen Studiofotografie und der digitalen Bildaufzeichnung Rechnung trägt: Die Linhof M 679 ist ein duales System für digitalen Workflow und klassische Rollfilm-Fotografie.
Ein umfangreiches Zubehörprogramm macht sie kompatibel zur Mittelformattechnik. Durch Adaptionen fast aller digitaler Rückteile gibt die Kamera dem Fotografen die Freiheit der Entscheidung.

1997

Die Linhof M 679 wird mit dem TIPA-Award als bestes Profiprodukt ausgezeichnet.

1998

Die Firma Linhof Präzisions-Systemtechnik GmbH wird gegründet. Damit ist die Voraussetzung in der optomechanischen und optoelektronischen Fertigung für eine neues Kapitel Linhof Geschichte geschaffen.

Abb. Linhof Techno

2004

Die Linhof M 679cs besitzt nun einen integrierten Nivelierneiger und das System wird weiter perfektioniert.

2008

Die Linhof Techno wird vorgestellt: Die Systemkamera für digitale High-End Outdoor-Fotografie. In den folgenden Jahren wird diese Kamera weiterentwickelt. Linhof konstruiert zahlreiche neue Systemkomponenten.

2012

Zur photokina werden ausgewählte historische Linhof Kameras präsentiert. Linhof begeht sein 125-jähriges Firmenjubiläum mit der Sonderedition „125 Jahre Linhof“. Die Master Technika 3000, die Master Technika classic und die Technorama 617s III gibt es in einer limitierten Auflage in eleganter weißer Belederung.

Abb. Linhof Master Technika 3000, Edition 125

2015

Der digitalen Revolution stellt sich das älteste Kamerawerk der Welt abermals erfolgreich. Zig-Tausende Fotografen, Künstler, Architekten und Techniker weltweit arbeiten mit einer alten oder neuen Linhof-Kamera, gefertigt in München. Im Bereich professioneller Fachkamerasysteme nimmt Linhof weltweit die Position des Marktführers ein. Neben der Pflege der klassischen Großformat-Kameras bietet Linhof vor allem Systemlösungen für digitale Fachfotografie an wie die Linhof M 679cs und die Linhof Techno.

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